Korrekturpferde sind vor allem jene, bei denen die Bereiche die korrigiert werden müssen noch nicht zu einem großen "Problem" geworden sind, also bei denen rechtzeitig entgegengesteuert werden soll.

Was kann man überhaupt als "Problempferd" definieren?

Das Pferd, das beißt, tritt, buckelt, steigt, den Hänger verweigert oder sich sonst in irgendeiner Weise dem Willen des Reiters widersetzt?

Problempferd und ein Korrekturpferd sind in ihrer Definition nicht so ganz auseinander zu halten. Ein Problempferd ist aber eher der Typ Pferd, mit dem der Reiter nicht mehr alleine klar kommt und sich sowie das Tier durch dessen Verhalten in Gefahr bringt.

Aber häufig wird das Verhalten des Pferdes gar nicht hinterfragt, sondern es wird oft nur die Schuld beim Pferd gesucht, aber nicht vielleicht beim Besitzer der sich dem Pferd gegenüber falsch verhalten hat.

Vielleicht war er zu hart oder aber zu weich dem Pferd gegenüber und hat ihm zu oft etwas durchgehen lassen?

Vielleicht liegt die Ursache aber auch bei den früheren Besitzern und sie haben das Verhalten des Pferdes zu verschulden was es nun in dieser gewissen Situation zeigt?


Ich beschäftige mich schon seit sehr langer Zeit mit unterschiedlichen Problempferden, die man je nach "Problem" anders korrigieren muss.

Oft ist die Ursache darin zu suchen, dass das Pferd den Menschen nicht als Ranghöheren akzeptiert, aber die Ursache von Steigen, Buckeln oder anderen Schwierigkeiten beim Reiten ist oft die, dass die natürliche Schiefe des Pferdes nicht beachtet wurde.

Jedes Pferd hat von Geburt an diese natürliche Schiefe und die Aufgabe des Reiters ist es die dadurch entstandene schlechte Seite zu fördern, bis beide Seiten im Gleichgewicht sind, was die Bedingung für ein korrektes Geradeauslaufen ist.

Durch die natürliche Schiefe hat das Pferd auf der schlechteren Seite oft Unsicherheiten und versucht sich dieser zu entziehen. Oft wird dies vom Reiter gar nicht bemerkt. Es verweigert vielleicht erst nur die Innenstellung ein wenig auf dieser Seite und stellt sich damit auf sein äußeres Hinterbein, obwohl es das Innere belasten sollte. Dadurch verringert sich die Belastbarkeit auf diesem Bein und es lässt sich nicht mehr gezielt auf das Tragbein setzen. Dies kann soweit führen, dass es anfängt eine Biegung komplett zu verweigern und z.B. auf dieser Seite nicht mehr auf den Zirkel will, was bis zum Steigen des Pferdes führen kann.


Daher ist mein Ziel mit Problempferden, dass sie mich als Ranghöheren akzeptieren, wobei allerdings keine Gewalt angewendet werden darf (s. Bodenarbeit).

Das Pferd soll durch Konsequenz und Belohnung im richtigen Moment lernen, dass es angenehm ist, wenn es nachgibt und das macht was der Mensch von ihm möchte.

Durch gezieltes Training baue ich die schlechte Seite nach und nach mehr auf und achte dabei darauf, dass es die Innenstellung immer mehr von selbst aus hält, weich im Maul ist und daher korrekt durchs Genick und über den Rücken läuft.

Dadurch erreicht man auch dass das Pferd sich am losen Zügel fallen lässt, aber weiterhin über den Rücken, mit leichter Innenstellung und hohen Schultern läuft, wodurch es sich weiterhin auf dem richtigen Hinterbein trägt.